CINEMA JENIN
Für seine Dokumentation DAS HERZ VON JENIN erhielt Regisseur MARCUS VETTER viele, auch internationale, Auszeichnungen. Die Produktion zu diesem Film verführte ihn auch zu diesem Traum: Der Wiederaufbau des seit 30 Jahren geschlossenen und nunmehr zur Ruine verkommenen einstmals größten Kinos in der Westbank, in Jenin – dem CINEMA JENIN.
DIE GESCHICHTE EINES TRAUMS
Kino-Dokumentarfilm von MARCUS VETTER
DEU/ISR/PAL/NL, 95 Min., 35mm/DCP, Dolby Digital
Vor langer Zeit gab es in der palästinensischen Stadt Jenin im Westjordanland ein Kino. Der Ort im Zentrum der krisenerschütterten Stadt war Begegnungsstätte für Menschen, unabhängig von Alter oder Staatsangehörigkeit. Doch seit dreißig Jahren ist das Kino geschlossen. Zusammen mit Freunden aus Jenin und Helfern aus der ganzen Welt macht sich der Dokumentarfilmer MARCUS VETTER auf, das Kino wieder zu eröffnen. Dabei stehen ihm immer wieder behördliche Maßnahmen, Verhandlungsschwierigkeiten mit den Eigentümern und nicht zuletzt die Ängste der Menschen vor neuen terroristischen Angriffen im Weg. Doch der Wunsch nach Frieden und einem Ort der Hoffnung ist stärker.
MARCUS VETTER gelingt mit dieser mitreißenden Dokumentation eine überzeugende Balance zwischen einer spannungsreichen Geschichte und aufschlussreichen Einblicken in die politisch angespannte und brisante Lage der Region. Nur beiläufig erzählt er von Terrorismus und der stetigen Gefahr, auf offener Straße ermordet zu werden. Doch die drastische Lage der charismatischen Protagonisten des Films schwingt in jeder Einstellung mit und lässt, zumindest am Rande, die Gefahr nachvollziehen.
Eine Geschichte über Mut in der Ausweglosigkeit – aber noch viel mehr über die Kraft der Hoffnung und eines gemeinsamen Ziels.
Der Wunsch aller Helfer beim Aufbau war, dass „Cinema Jenin“ ein Ort des Friedens und ohne Waffen sein soll. Letztendlich ist „Cinema Jenin“ aber auch eine Hommage an das Kino und die Liebe zum Film selbst.
Pressezitate
"So leuchtet an einem Ort, der seit Jahrzehnten vom Krieg geprägt ist, zusammen mit den Kinoprojektoren nun auch die Hoffnung auf. Sie sollte
weit über Jenin hinausstrahlen."
ANKE STERNEBORG | Süddeutsche Zeitung
"Der Film ist so spannend wie ein Polit-Thriller – obwohl er nicht mit Schaum vor dem Mund gedreht wurde. Weder kommentiert er den gesamten
Nahost-Konflikt, noch fällt er Urteile oder verteilt Schuldzuweisungen.
Stattdessen glänzt «Cinema Jenin» mit seinem Personal. Die Staatswerdung
Palästinas, die ausnahmslos alle Protagonisten erhoffen, liegt nicht nur
militärischer, geografischer und diplomatisch in weiter Ferne, sondern
auch kulturell – und die palästinensische Gesellschaft ist darüber bis
zur Selbstzerstörung gespalten. Dagegen setzt «Cinema Jenin» eine
konkrete Utopie, die pro-palästinensisch ist, ohne anti-israelisch zu
sein."
ERIC MANDEL | Kunst + Film
"Konfrontationen mit den Hardlinern des palästinensischen Widerstands einerseits und jüdischen Israelkritikern andererseits machen den
schmalen Handlungsspielraum anschaulich. Kino und Filmemachen, zumal
ohne Geschlechtertrennung, sind den Konservativen ein Dorn im Auge. Der
Angriff Israels auf Gaza weckt Ismael Khatibs Trauma, er zieht sich
deprimiert zurück. Juliano Mer Khamis, der charismatische Leiter des
Freedom Theater in Jenin, ruft die Kinoaktivisten auf, nicht zu
Handlangern der »Normalization« zu werden. Während der Montage des Films
wird der streitbare Kämpfer für einen gemeinsamen
palästinensisch-israelischen Staat im April 2011 von einem radikalen
Palästinenser ermordet. Anschaulich zeigt Vetters Film, wie schmal der
Grat zwischen Kultur und Politik in dem zerrissenen Land ist."
CLAUDIA LENSSEN | EPD Film
Team
Ein Film von MARCUS VETTER
Kamera: ALEX BAKRI, Ton: ALJOSCHA HAUPT, Schnitt: SASKIA METTEN, Musik: AVI BELLELI, SVEN KAISER, Herstellungsleitung: MARC WÄCHTER (Deutschland) and ASSAF MOR (Israel), Redaktion: MARTINA ZÖLLNER (SWR), GUDRUN HANKE EL GHOMRI (SWR) THOMAS SESSNER (BR), ULLE SCHRÖDER (ARTE), BARBARA DENZ (NDR), Produzenten: UWE DIERKS, THOMAS GRUBE, MARCUS VETTER, PHILIPPA KOWARSKI
Eine BOOMTOWN MEDIA Produktion
in Koproduktion mit FILMPERSPEKTIVE und CINEPHIL, SWR, BR,
ARTE,
SENATOR FILM,
YES TV, CINEMA JENIN, VPRO, Funded by MEDIENBOARD Berlin-Brandenburg,
DFFF,
MFG Baden-Württemberg,
BKM, RABINOVICH Filmfund,
SUNDANCE Institute
Im Verleih von SENATOR Film Verleih
(Deutschland / Österreich / Schweiz)
Arabischer Verleih: Bukera Pictures
Im Weltvertrieb von CINEPHIL, Tel Aviv
Auszeichnungen
DVD und Blu-ray erhältlich im Vertrieb von SENATOR HOME ENTERTAINMENT